Sie sind hier: Das Phantom der Oper
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Eine Melodie weckt die Erinnerung: Im Jahre 1905 steht auf der Bühne der Pariser Oper bei einer Versteigerung alter Requisiten auch eine Spieluhr zum Verkauf. Ihr Lied ruft bei Raoul Vicomte de Chagny die Vergangenheit ins Bewusstsein. Es ist eine Vergangenheit der Angst und des Schreckens aber auch einer leidenschaftlichen Liebe.
Diese Vergangenheit beginnt im Jahre 1881 auf eben dieser Bühne. Direktor Lefevre unterbricht die Generalprobe zu "Hannibal" und verkündet seinen Rücktritt. Gleichzeitig stellt er die neuen Direktoren vor: die Messieurs Richard Firmin und Gilles André.
Monsieur André bittet Carlotta Giudicelli um eine Kostprobe ihrer Kunst. Die Primadonna fühlt sich geschmeichelt und beginnt zu singen, als plötzlich aus dem Schnürboden ein Bühnenprospekt zu Boden kracht und Carlotta nur um Haaresbreite verfehlt. Durch das Ensemble geht ein ahnungsvolles Raunen: Es sei nicht der erste Unfall gewesen, sagen die einen, von einem Operngeist flüstern die anderen. Carlotta jedenfalls will die mysteriösen Begebenheiten nicht mehr hinnehmen. Gemeinsam mit ihrem Partner, dem Tenor Piangi, geht sie wütend von der Bühne. Auch Monsieur Lefevre verlässt das Haus. Er hat es auffallend eilig...
Kurz darauf überreicht Madame Giry, die Ballettmeisterm, den neuen Direktoren eine Botschaft vom Operngeist. Darin fordert er Lohn und eine stets für ihn reservierte Loge. Madame Giry scheint etwas über diesen Geist zu wissen. Doch noch schweigt sie.
Firmin und André nehmen die Botschaft nicht ernst. Sie haben ganz andere Sorgen: Nach dem Abgang der Carlotta droht die Premiere von "Hannibal" zu platzen. Das Ballettmädchen Meg, die Tochter von Madame Giry, schlägt ihre Freundin Christine Daae für die Rolle vor. Das Mädchen kann singen, auch wenn niemand genau weiß, wer sie dies gelehrt hat. Vorsichtig und schüchtern beginnt Christine das Lied - es endet im Beifallssturm der Premiere. Und in der Direktionsloge sitzt begeistert der neue Schirmherr des Opernhauses: Raoul Vicomte de Chagny.
Nach der Vorstellung eilt Raoul in die Garderobe, um Christine zu beglückwünschen. Es ist nicht ihre erste Begegnung – Raoul und Christine kennen sich schon aus ihrer Jugendzeit. Doch die beiden sind nicht allein. Nachdem Raoul Christine noch einmal für kurze Zeit verlässt, erscheint im Spiegel die Gestalt eines Mannes. Christine glaubt, er sei jener Engel der Muse, den ihr verstorbener Vater vor seinem Tod zu schicken versprach. Doch die Gestalt ist kein Engel, sondern das Phantom der Oper.
Das Phantom entführt Christine in die dunklen Katakomben des Opernhauses. Hier, in seinem geheimnisvollen Reich, offenbart es sich als der Mann, der Christine singen gelehrt hat. Er will, dass Christine für ihn singt, seine Musik durch ihre Stimme zum Leben erweckt – und ihn so aus seiner Einsamkeit errettet. Aufgewühlt vom Auftreten des Phantoms und überwältigt von seiner geheimnisvollen Aura verfällt das Mädchen in eine Trance, aus der sie erst das Lied einer mechanischen Spieluhr wieder erweckt...
In der Direktion herrscht mittlerweile helle Aufregung. Die Primadonna: beleidigt. Christine: verschwunden. Und dazu kommt eine neue Botschaft des Operngeistes. Diesmal fordert er, dass Christine auch in "Il Muto" anstelle der Carlotta die Hauptrolle singen soll. Firmin und André wollen sich nicht erpressen lassen. Als Carlotta zurückkehrt, überlassen sie ihr die Hauptrolle – ein Affront, den sich das Phantom nicht gefallen lässt: Mitten in der Aufführung von "Il Muto" versagt Carlotta die Stimme, auf der Bühne bricht das Chaos aus. Am Ende hängt ein Mann mit einem Strick um den Hals vom Schnürboden herab – der Bühnenmeister ist tot. Eine letzte Warnung des Operngeistes.
Raoul und Christine fliehen auf das Dach der Oper, wo der junge Graf ihr seine Liebe gesteht. Er bietet ihr, was das Mädchen seit dem Tod ihres Vaters so schmerzlich vermisst: Schutz und Geborgenheit. Doch wieder sind die beiden nicht allein. Das Phantom hat sie belauscht und fühlt sich von Christine verraten. Als die Aufführung von "Il Muto" fortgesetzt wird, rächt sich der Operngeist. An der Decke des Zuschauersaales beginnt der Kronleuchter bedrohlich zu schaukeln, löst sich von der Decke und kracht auf die Bühne...
Nach der Katastrophe der "Il Muto"-Aufführung sind sechs Monate vergangen. Das Phantom hat nichts mehr von sich hören lassen, die Saison ist für die neuen Direktoren doch noch zur vollen Zufriedenheit verlaufen. Und in der Oper funkelt und strahlt ein neuer Kronleuchter. Grund genug, einen fröhlichen Maskenball zu feiern. Auch Raoul und Christine tanzen auf diesem farbenfrohen Fest. Sie haben sich verlobt, aber Christine zögert noch, dies öffentlich bekannt zu geben ...
Mitten hinein in den Maskenball erscheint plötzlich ein ungebetener Gast. Verkleidet als roter Tod steigt das Phantom die Treppe hinab - der Spuk ist noch nicht zu Ende. Das Phantom hat eine Oper geschrieben und verlangt jetzt die Aufführung von "Don Juan" mit Christine in der weiblichen Hauptrolle.
Raoul bedrängt Madame Giry, ihr Wissen preiszugeben. Sie verrät ihm, dass das Phantom früher in einem Käfig als Attraktion auf Jahrmärkten präsentiert worden sei. Eigentlich besitze dieser bedauernswerte Mensch die Fähigkeiten eines Künstlers - ja, in Wahrheit sei das Phantom ein verkanntes Genie. Später habe man lange Zeit geglaubt, die mysteriöse Gestalt sei tot. Doch das war ein Irrtum. Die Direktoren weigern sich zunächst, das Werk des Phantoms auf die Bühne zu bringen. Doch dann erkennt Raoul die Chance, ihm mit der Aufführung eine Falle zu stellen: Wenn Christine singt, wird der Komponist auch zur Premiere erscheinen. Dabei, so hofft Raoul, könnte man ihn fangen. Christine ist hin- und hergerissen. Auch sie will sich von der ständigen Angst befreien. Doch sie ahnt, dass das Phantom schreckliche Rache nehmen wird, wenn Raouls Plan misslingt. Christine eilt zum Grab ihres Vaters. Sie fleht ihn um Beistand an, um sich von ihren Kindheitsträumen lösen zu können, die sie noch immer verfolgen. Da erscheint das Phantom. Noch einmal versucht es, Christine in seinen Bann zu ziehen, bis Raoul erscheint und Christine vom Friedhof führt. Verletzt und verärgert schwört das Phantom Rache.
Die Premiere von "Don Juan". Alles ist bereit - wird das Phantom erscheinen? Die Vorstellung beginnt: Raoul, die Direktoren und die Polizei liegen auf der Lauer. Doch auch das Phantom hat sich einen teuflischen Plan ausgedacht.
Auf der Bühne wähnt sich Christine in einer Liebesszene. Sie schmiegt sich an die Gestalt im schwarzen Umhang - und fühlt plötzlich eine Maske unter dem Tuch. Sie gerät in Panik, zieht dem Phantom die Kapuze vom Kopf und reißt ihm die Maske vom Gesicht - eine grässliche Fratze kommt zum Vorschein, entstellt, hässlich, abstoßend. In der Oper entsteht ein großes Durcheinander, das dem Phantom ermöglicht, zu fliehen und Christine mit sich fortzuziehen. Kurz darauf entdeckt man hinter der Bühne Piangi - er ist tot, ermordet vom Phantom.
Madame Giry weist Raoul den Weg in die Unterwelt, wohin Christine entführt worden ist. Raoul findet das Versteck, wird aber vom Phantom gefangen genommen. Die Situation scheint aussichtslos, in rasender Verzweiflung stellt das Phantom Christine vor die Wahl: Entweder sie bleibt bei ihm - oder Raoul muss sterben...
Ich fand dieses Musical sehr Imposant, obwohl es mehr in Richtung der Operette geht. Die Auswahl der Darsteller, in Essen und in Hamburg, war sehr gut. Ihre Stimmen hatten einen klaren Klang und man konnte die Texte gut verstehen.